LYMPHDRAINAGE
Die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE), wozu die Manuelle Lymphdrainage zählt, ist die geeignete Therapie zur Behandlung von Lymphödemen und Lipödemen. Hierbei wird das Lymphgefäßsystem angeregt, die im Gewebe angestaute Flüssigkeit abzutransportieren. Die Manuelle Lymphdrainage ist eine sehr sanfte Behandlungsmethode, die völlig schmerzfrei ist. Da hier die richtige Lagerung nach der Behandlung entscheidend für den nachhaltigen Erfolg ist, bieten sich insbesondere Hausbesuche an, um die Lymphdrainage zu Hause ohne beschwerlichen Rückweg durchzuführen.
Anwendungsgebiete der Entstauungstherapie
Bei folgenden Erkrankungen und Beschwerden wird die Lymphdrainage angewendet:
-
Lymphödeme und Lipödeme
-
Venenschwäche (venöse Insuffizienz, CVI)
-
Brustkrebs-Operationen
-
Prostata-Operationen
-
Darmkrebs-Operationen
-
Ödeme während der Schwangerschaft
-
Schwellungen nach Operationen oder Verletzungen
Wann sollte manuelle Lymphdrainage nicht angewandt werden bzw. gibt es Risiken bei der Entstauungstherapie?
Grundsätzlich ist die manuelle Lymphdrainage eine sehr sanfte Behandlungsmethode und absolut schmerzfrei. Ihre Wirkung ist dagegen sehr hilfreich bei Problemen mit den Lymphgefäßen bzw. dem Transport der Lymphe in den Gefäßen. Besteht allerdings der Verdacht auf Thrombose, herrschen akute Entzündungen oder eine Infektion vor, sollte die Lymphdrainage nicht angewandt werden. Ebenso sollte man bei dekompensierter Herzinsuffizienz (ausgeprägte Herzerkrankung) auf die Lymphdrainage verzichten.
Was ist das Lymphsystem?
Das Lymphgefäßsystem ist neben dem arteriellen und venösen Gefäßsystem ein wichtiger Bestandteil des körpereigenen Transportsystems. Circa 90 Prozent des Blutes, welches über die Arterien vom Herzen in die verschiedensten Regionen des Körpers transportiert wird, gelangt über das venöse System wieder zurück zum Herzen. Somit verbleiben 10 Prozent der ursprünglichen Menge im Zwischengewebe. Hier kommen die Lymphgefäße mit Ihren Lymphbahnen und Lymphknoten zum Einsatz. Dieses transportiert neben Wasser auch noch Zelltrümmer und Eiweiße (Proteine) ab. Zudem hat das Lymphsystem wichtige immunologische Funktionen. Ist das Lymphgefäßsystem verletzt oder beeinträchtigt, kommt es zu Wassereinlagerungen und Stauungen, häufig in den Beinen und Armen. Umgangssprachlich wird dies dann als "Wasser in den Beinen" bezeichnet.
Wie wirkt die Lymphdrainage?
Bei der Lymphdrainage führt der Physiotherapeut sanfte Massagegriffe aus. Diese sind absolut schmerzfrei und für die meisten Patienten wohltuend und angenehm. Die Massage bewirkt eine sanfte Dehnung der Haut wodurch die Gefäße des Lymphsystems stimuliert werden und dadurch mehr Wasser in Richtung Lymphknoten abtransportieren bis dieses letztendlich wieder im Blutkreislauf landet. Die Schwellung kann messbar reduziert werden und häufig fühlen sich die Beine dann „leichter“ an.
Bewegung und die richtige Lagerung reduzieren die Schwellung
Wichtig bei und nach einer Lymphdrainage ist die abschwellende Lagerung. Hierbei sollte der gestaute Körperabschnitt hochgelagert und zu enge Kleidung vermieden werden. Durch Bewegung (Muskelpumpe) wird mehr venöses Blut abtransportiert und es verbleibt weniger Wasser in den Beinen oder Armen. Hier können Sie mithelfen das Lymphödem zu reduzieren.
Wie oft und ab wann sollte die Lymphdrainage erfolgen?
Um effektive und schnelle Behandlungsergebnisse zu erzielen, sollte die Lymphdrainage (z. B. nach Verletzungen und Operationen) sofort und idealerweise täglich erfolgen. Im Anschluss an die Drainage ist eine Kompression durch zum Beispiel Kompressionsstrümpfe oder Kompressionsbandagen sinnvoll, um das Behandlungsergebnis noch weiter zu verbessern.
Lymphdrainage zu Hause ist effektiv!
Der Vorteil eines Hausbesuchs hierbei ist, dass sowohl vor als auch nach der Lymphdrainage das Bein oder der Arm richtig gelagert werden kann. Die Hin- und Rückreise in die Physiotherapie-Praxis ist insofern kontraproduktiv, da das Wasser durch die Bewegung sowie die aufrechte Körperhaltung direkt wieder „nachläuft“ und der betroffene Körperabschnitt anschwillt. Insofern ist insbesondere für einen nachhaltigen Erfolg der Therapie eine Behandlung zu Hause förderlich.